Vom Stuntman zum Winnetou - Sascha Hödl

Sascha Hödl als Winnetou
Sascha Hödl spielte bereits 2021 im Live-Hörspiel den Winnetou, Foto: Karl-May-Spiele

Vom Stuntman zum Winnetou - das klingt wie im Märchen. Vom Tellerwäscher zum Millionär, das Zimmermädchen, das den Hotelchef heiratet, Pretty Woman - in Hollywoodfilmen gibt es solche Beispiele zahlreich. Doch im echten Leben? Für Schauspieler Sascha Hödl könnte genau dieser große Traum bei den Karl-May-Spielen in Bad Segeberg wahr werden. Da Winnetou-Darsteller Alexander Klaws aktuell am Corona-Virus erkrankt ist, steht sein Auftritt am Premierenwochenende noch auf der Kippe. Einspringen könnte Sascha Hödl.

 

Eigentlich spielt der Österreicher Sascha Hödl in der diesjährigen Inszenierung "Der Ölprinz" die Rollen "Ka Maku", den jungen Nijora Unterhäuptling, sowie den Ölfeld Besitzer "Jackson". Für Hödl ist es nun die dritte Saison am Kalkberg. Bis hierher ist es noch fast nichts besonderes, doch der Weg Hödls macht die Geschichte zum Märchen. 

Als Fünfjähriger war er bereits ein großer Winnetou Fan und traf tatsächlich auf Pierre Brice. Auf seinen Wunsch "Ich möchte so werden wie du" hin, antwortete Brice: "Dann musst du Schauspieler werden!" So fing etwas später der dann zehnjährige Sascha bei den Karl-May-Festspielen in Winzendorf in Österreich an und arbeitet sich mit den Jahren vom Kinderstatisten bis zum Winnetou hoch, den er fünf Jahre lang darstellte. Die Kampf- und Reitkunst lernte er bei ungarischen und französischen Stuntprofis und studierte Musicaldarsteller am  Performing Center Austria. 

 

Im Jahr 2018 hätte er dann in seiner sechsten Saison als Winnetou in Winzendorf auf der Bühne stehen können, wollte aber unbedingt auf seine Traumbühne: zu den Karl-May-Spielen nach Bad Segeberg. Doch alle Rollen waren bereits vergeben und so begann er als Stuntman seine erste Saison am Kalkberg. Doch während der Proben verletzte sich Schauspieler Max König, ein guter Freund Hödls, und so sprang Hödl kurzfristig als "Yumar Shetar" ein und rettete damit die Premiere 2018.

In der Folgesaison 2019 bekam Sascha Hödl dann endlich eine eigene Rolle, als "Mo-haw" kämpfte er neben Winnetou für das Gute. Dann folgte der nächste Schritt zu seiner Traumrolle. Im Live-Hörspiel "Winnetou und das Gold der Rocky Mountains" im Corona Sommer 2021 durfte Hödl bereits den Winnetou spielen. 

 

Und nun? Wird er vermutlich auch die Premiere 2022 retten und als Winnetou einspringen. Er kennt und liebt die Bühne, reitet sehr gut und kämpft exzellent. Dann würde Hödls Märchen wirklich wahr werden.

Unglaublich schade für Alexander Klaws, der sich nach den zwei ausgefallenen Sommern so auf die Saison gefreut hat. Vielleicht schafft er es ja, rechtzeitig gesund und fit zu werden. Wenn nicht, hat er zum Glück ja noch 70 weitere Vorstellungen, die er als Winnetou genießen kann. Und Sascha Hödl hat seinen Namen schon einmal in den Ring geworfen, wenn Alexander Klaws irgendwann weiter reitet. Denn einen Winnetou mit mehr Herzblut werden die Karl-May-Spiele wohl kaum finden.